Liebe Gartenfreundinnen und -freunde,

vor gar nicht so langer Zeit fand ich die Idee aus dem Buch „Timur und sein Trupp“ gar nicht schlecht, dass Älteren und Schwächeren bei der Bewältigung des Alltages durch die Jüngeren geholfen wird. Ich fand diese Idee auch für das Kleingartenwesen zielführend.

Aber.

In über 20 Jahren Vorstands- und Präsidiumsarbeit für unseren Kleingärtnerverein, sowie den Territorialverband des Muldentaler Kleingartenwesens musste ich erkennen, dass ein angebotener Finger oft nur zur Beanspruchung der ganzen Hand geführt hat. Zugeständnisse, dem Einen gegeben, werden von anderen nachfolgend einverlangt. Wenn der eine sagt, dass er gesundheitlich nicht mehr in der Lage ist, Zwiebeln, Rosenkohl und Möhren anzubauen, meint der andere, dass er aus Zeitgründen auch Anspruch auf ein Rasengrundstück hat.

Es fängt klein an und endet wie…?

Eine Folge von der Pandemiezeit ist, dass in vielen Gärten, deren Pächter junge Familien mit Kindern sind, kleine Kinderspielplätze geschaffen wurden. Vielleicht ergänzt mit Pool und Hüpfburg. Nach Satzung wurde es genehmigt, aber?

Um Spielgeräte zu schaffen, wurde der tatsächlichen gärtnerischen Fläche des Gartens Raum entzogen. Raum, den es eigentlich zu sichern gilt. Der Nachbar bekommt es mit und meint für sich, dass er auch nicht mehr so viel Anbaufläche haben muss.

Oder:

Wenn der eine sich einen Schuppen an die Laube baut, muss der andere sich mindestens 2 neue Schuppen setzen, gleich, wie groß die Laube ist.

Diesen Zugeständnissen aus „anno Domini“ müssen wir als Vorstand einen Riegel vorschieben. Nicht Zugeständnisse sind das Wesen eines funktionierenden Vereines, sondern der Verein und die Allgemeinheit seiner Mitglieder. Entsprechend fielen auch Entschlüsse des Vorstandes im Moment der Umsetzung nicht immer auf den nötigen fruchtbaren Boden bei den Mitgliedern. Trotzdem, oder gerade deswegen werden wir am eingeschlagenen Weg festhalten, um alles für die Sicherheit und den Fortbestand des Vereines und seiner Kleingartenanlage Nötige zu tun.

In diesem Sinn lade ich Sie ein, auf das vergangene Jahr zurück, sowie in das neue Jahr zu blicken. Was wurde geschafft, was in Angriff genommen, wo besteht dringender Handlungsbedarf.

Glauben Sie mir, wenn ich feststelle, dass das vergangene Jahr für unseren Verein ein äußerst erfolgreiches Jahr war?

Begonnen hatte es mit der kompletten Überarbeitung aller Vereinsordnungen. Neben Satzung und Kleingartenordnung musste alles Rechtliche unseres Vereines auf den Prüfstand und an die aktuellen rechtlichen und tatsächlichen Anforderungen angepasst werden. Allein die Beratungen im Vorstand, oft als Videokonferenz, nahmen unzählige Stunden der Vorstandsmitglieder in Anspruch. Hinzu kommen noch die zeitlichen Aufwendungen für die Ausarbeitungen und Vorlagen. Ebenso wurden die datenschutzrechtlichen Ordnungen überarbeitet. Zu unserer ordentlichen Mitgliederversammlung 2023 konnten alle Ordnungen durch die Mitglieder beschlossen werden.

Gegen säumige Mitglieder, bzw. Mitglieder, welchen wegen Zahlungsverzug und anderen Gründen gekündigt werden musste, liefen 2023 mehrere Klageverfahren vor den zuständigen Gerichten. Ziel der Verfahren war die Herausgabe der verpachteten Gärten durch die Schuldner, sowie den Ersatz des verursachten Schadens. In 3 Verfahren erreichten wir per Urteil die Herausgabe der Gärten, sowie den Anspruch auf Schadenersatz, in 1 Verfahren einigten wir uns mit der Gegenseite gerichtlich, in 6 Verfahren konnten wir eine außergerichtliche Einigung erzielen, ein Verfahren verloren wir aus formalen Gründen. Auch in Zukunft werden wir unser Recht nötigenfalls gerichtlich durchsetzen, hoffen aber auf die Vernunft der Gartenfreunde und darauf, dass es keinen Grund zur Klage gibt.

Nach Beschluss der Mitgliederversammlung 2022 über den Umschluss der Brauchwasserversorgung auf Trinkwasser begannen wir mit der Umsetzung des Beschlusses und der Vorbereitung des Leitungsnetzes in der Anlage. Ebenso mit der Überarbeitung der Berechnung von Brauchwasser und der Umstellung von Pauschale nach Verbrauch, sowie der Installation von Wasseruhren. Der Umschluss hätte 2023 längst erfolgen können, wenn der Versorger „VEOLIA“ den Hauptzähler entsprechend Bedarf und nicht entsprechend einem Hauswasseranschluss plant. Derzeit laufen noch die Verhandlungen mit „VEOLIA“.

Um das Eichgesetz umzusetzen, wurde beschlossen, in unserer Anlage alle alten Energiezähler von analog zu digital auszuwechseln. Mit der Umsetzung wurde auch sofort begonnen und es konnte bei fast allen betroffenen Pächtern der Zählerwechsel durchgeführt werden. Es fehlen nur noch ganz wenige säumige Gartenfreunde, welchen jetzt entsprechend Beschluss und Umsetzung die Stilllegung ihres Energieanschlusses droht. Grund dafür ist, dass ein ungeeichter und alter Zähler nicht mehr als Ablese- und Berechnungsgrundlage anerkannt wird. Hoffen wir, dass auch der Säumigste noch schnellstens den Zählerwechsel nachholt, obwohl Stichtag zum Wechsel der 31.12.2023 war.

Aber auch im Jahr 2024 liegt vor uns noch viel Arbeit.

Zum einen haben wir begonnen, die Freifläche der ehemaligen Kamerunschafe zu einem Durchgang zwischen dem Rosen- und Nelkenweg, sowie zu einem Biotop umzuwidmen. Der Weg wurde angelegt, die entsprechenden Anbau- und Nutzflächen in diesem Jahr. Ebenso die Bestückung der Fläche mit entsprechendem Mobiliar. Hier werden viele helfende Hände benötigt, welche sich in der Anlage des Biotopes mit einbringen.

Mit einem Herzensprojekt wurde 2023 durch Beschluss der Außerordentlichen Mitgliederversammlung begonnen. Dem Erwerb und Aufbau eines Kinderspielgerätes für die Anlage und Öffentlichkeit auf unserer Festwiese. Dieses Projekt wird dieses Jahr umgesetzt und feierlich zum 75. Bestehen unseres Kleingärtnervereines eingeweiht. Neben Vereinsmitteln erfolgt die Finanzierung des Projektes aus Fördergeldern des „Regionalverband Muldental der Kleingärtner e.V.“, durch diverse Firmenspenden und durch Spenden der Vorstandsmitglieder, welche auf ihre ämterbezogenen Aufwandsentschädigungen aus 2023 zugunsten des Projektes verzichten.

Ziel des Vorhabens ist, wieder mehr Gemeinschaft unter den vielen Familien und im Verein zu schaffen. Räume, wo man sich treffen kann. Auch das Projekt „Biotop“ dient diesem Ziel. Andrerseits aber auch, dass die Gärten wieder mehr zu kleingärtnerisch genutzten Flächen werden und nicht als Spielplatz oder Erholungsfläche gewertet werden müssen. Zur Sicherheit aller Gartenfreunde, da nur die kleingärtnerische Nutzung den Fortbestand der Gartenanlage und des Vereines sicherstellt. Damit auch den Kündigungsschutz gegenüber den Eigentümern der Flächen und die Pachtpreisbindung an den erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbau.

Fragen Sie sich, was zur Absicherung eines Kleingartenvereins nötig ist?

1.   gültige Satzungen und Ordnungen

2.   einen handlungsfähigen und gewählten Vorstand

3.   finanzielle und wirtschaftliche Sicherheit des Vereines

4.   Zusammenarbeit mit Eigentümern, Behörden und Verbänden

5.   die steuerliche Gemeinnützigkeit

6.   die kleingärtnerische Gemeinnützigkeit 

Sie sehen, es ist viel Arbeit dafür nötig. Dieser hat sich der Vorstand durch Ihren Beschluss und in Ihrem Auftrag angenommen. Aber Beschluss und Auftrag ist nicht alles, was Sie als Mitglieder beizutragen haben. Gefordert sind Sie neben der fristgemäßen Zahlung der Pachten und Beiträge, sowie der berechneten Verbrauchskosten mehr noch bei der Pflege Ihres Grundstückes und seines Weganteiles. Nach kleingärtnerischen Maßgaben. Und gerade diese Nutzung war und wird in Zeiten der Inflation wichtiger denn je. Ebenso auch die Nachfrage nach Kleingärten in der Bevölkerung…

Ihr Vorsitzender Christoph Schmidt


aktuell amtierender Vorstand, Beisitzer und Revision des Kleingärtnerverein „1954“ Pomßen e.V.

Amt

Name

Aufgaben

Vorsitzender

Christoph Schmidt

0172 8800318

Präsentation und Vertretung nach außen, Vorbereitung Mitglieder- und Vorstandsitzungen, Vertretung/ Begleitung des Vereines in Rechtsfällen, Zusammenarbeit mit Verwaltung, Behörden und Verpächtern, Mitarbeit im Regionalverband

stellvertretender Vorsitzender

Christian Masanek

Vertretung des Vorsitzenden, Mitglieder- und Pachtverwaltung, Gartenabnahmen und -übergaben, Bearbeitung und Abnahme Anträge für Bau, Pools, Solar

Kassiererin

Carolina Müller

Führen der Bücher des Vereines, Rechnungslegung Beitrag, Energie und Wasser und entsprechendes Mahnwesen, Durchsetzung der Forderungen bis zum gerichtlichen Mahnverfahren

Schriftführerin

Alexandra Bethke

Führen der Sitzungsprotokolle des Vorstandes und der Mitgliederversammlung, Führen und Verwaltung des Schriftverkehres des Vereines intern und extern 

Fachberater

Andre Schmidt

Beratung und Unterstützung bei kleingärtnerischen Fragen, Durchführung von Gartenbegehungen, Umsetzung von Auflagen bei der kleingärtnerischen Nutzung und des Pachtvertrages nach Kleingartenrecht, Mahnwesen zur Nutzung

Beisitzer Wasser

Tilo Martin

Jens Zippel

Planung und Umsetzung von Maßnahmen an der Brauchwasseranlage des Vereines, Unterstützung bei Havarien, Organisation der Ablesung von Wasser

Beisitzer Elektro

Maximilian Müller

Planung und Umsetzung von Maßnahmen an der Elektroanlage des Vereines, Unterstützung bei Havarien, Organisation der Ablesung von Energie

Revisorin

Bianca Titscher

Rechnungsprüferin des Vereines, erstellen des jährlichen Revisionsberichtes nach Prüfung der Kasse und Bücher des Vereines, berechtigt, jederzeit Einsicht in die Kasse und Mittelverwendung durch den Vorstand zu nehmen, beratendes Mitglied bei Vorstandsitzungen

Wegewart

Peter Prüfer

Unterstützung des Fachberaters, Kontrolle der kleingärtnerischen Nutzung, Anleitung und Hilfestellung bei den Mitgliedern, Ansprechpartner und Multiplikator

 

Weitere ehrenamtlich für den Verein Aktive sind die Gartenfreunde, welche das Ablesen der Wasseruhren und Energiezähler durchführen, diese Anlagen stichprobenartig kontrollieren und sichern.

Liebe Gartenfreundinnen und -freunde,

oftmals hatte ich den Eindruck, dass dieser Newsletter, welcher jedes Jahr mit der Beitragsrechnung versendet wird, durch viele aus unseren Reihen nicht oder nur oberflächlich gelesen wird. Gerade die Termine sind nur wenigen Gartenfreunden tatsächlich gegenwärtig.

Deswegen, in die veränderte Form und eine einfachere und übersichtlichere Gliederung. Ich hoffe für alle, dass er nun besser gelesen wird.

Für das neue Gartenjahr wünschen wir uns, dass wir wieder eine Gemeinschaft werden, Missverständnisse leicht wieder aus der Welt geschaffen werden können, unsere Anlage wieder zu dem wird, was sie einmal war (und immer noch ist), einem Kleinod. Vor allem, dass wir an unserer Parzelle viel Freude erleben dürfen, indem wir uns aktiv in der Natur betun dürfen.

Mit diesen Wünschen verbleibe ich im Namen des Vorstandes,

Ihr Christoph Schmidt

-Vorsitzender-